Patrycja Muc – Absolventin und Doktorandin der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und das diesjährige Gesicht des Unternehmenstag Digital. Sie weiß warum man mutig sein sollte sich auszuprobieren, hat uns von einer ihrer schönsten Erfahrungen berichtet und uns verraten, wie sie den Unternehmenstag für ihren beruflichen Werdegang genutzt hat. Außerdem haben wir sie gefragt, wie Studierende bei der Onlinebewerbung punkten können.

 

Patrycja, was hast Du an der H-BRS studiert oder studierst Du noch?

Ich habe 2008 mit dem Bachelor Technikjournalismus/PR gestartet und im Anschluss den konsekutiven Master Technik- und Innovationskommunikation absolviert, daher studiere ich (leider) nicht mehr. 

 

Wie sah Dein Karriereweg nach dem Studium aus und was machst Du heute?

Bereits während des Bachelorstudiums habe ich als freie Journalistin u.a. beim General Anzeiger Bonn gearbeitet und gemeinsam mit einer Kommilitonin eine Agentur für Technikkommunikation gegründet. Wir haben nach dem Studium einige Jahre freiberuflich gearbeitet, bis mich mein ehemaliger Professor Andreas Schümchen gefragt hat, ob ich ihn am Institut für Medienentwicklung und -analyse an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg unterstützen möchte. Da es sich um eine Teilzeitstelle handelte, konnte ich dieses großartige Angebot annehmen und bin seither mit diesem beruflichen „Hybrid-Modell“ (halb fest, halb frei) sehr glücklich. Durch die Forschungsarbeit am Institut habe ich 2019 sogar ein spannendes Thema für meine Dissertation gefunden, sodass ich mich aktuell voll auf die Promotion im Bereich „Architekturjournalismus“ konzentriere.

 

Was hat Dich motiviert das Gesicht vom Unternehmenstag zu werden?

Mir war es wichtig, mich als Persönlichkeit zu bewerben; nicht als „hübsches Ding“. Zumal Schönheit immer im Auge des Betrachters liegt. Ich wollte auch ein Stückweit meine Geschichte erzählen und damit „Danke“ sagen. Ich komme weder aus reichem Haus, noch wurde mir alles in den Schoß gelegt. Ich musste mir Vieles im Leben hart erkämpfen. Doch dank der Hochschule machte ich eine der schönsten Erfahrungen in meinem Leben: Ich bekam ein Stipendium. Einfach so. Für meine bisherigen Leistungen. Dieses Gefühl, dass dir jemand etwas gibt, dir finanziell hilft ohne dir gleichzeitig Forderungen aufzustellen, war und ist unbeschreiblich schön. 

 

Hast Du am U-Tag ein interessantes Unternehmen kennengelernt? Einen Job bekommen? Erzähl uns Deine persönliche U-Tag-Erfolgs-Story

Meinen ersten Besuch auf dem U-Tag habe ich genutzt, um mir zum einen einen Überblick über regionale Unternehmen zu verschaffen und zum anderen um meine Bewerbungsmappe checken zu lassen. Auch die Möglichkeit ein kostenloses, aktuelles Bewerbungsfoto zu machen habe ich wahrgenommen. Das war hilfreich, um mich auf die kommende Bewerbungsphase vorzubereiten.

 

Was möchtest Du den Studierenden der H-BRS mit auf dem Weg geben? Hast Du einen Karrieretipp?

Das Wichtigste ist, sich auszuprobieren. Nicht jeder weiß am Ende des Studiums, welchen Beruf er konkret ausüben möchte. Manchmal muss man auch Dinge machen um festzustellen, was man nicht will, bevor man weiß, was man will. Mein Tipp wäre daher: Einfach mal auf alles bewerben, worauf man Lust hat. Wir verbringen so viel Zeit mit dem Beruflichen, da sollten wir uns für etwas entscheiden, was uns glücklich macht.

 

– Und bezogen auf den Unternehmenstag der zum ersten Mal digital stattfinden wird?

Da muss ich direkt an ein Zitat einer Professorin denken, die viele Jahre in der Industrie gearbeitet hat: Unternehmen wollen keine reinen „Fachidioten“, sondern Persönlichkeiten.

Insbesondere im digitalen Vorstellungsgespräch, in dem Bewerber vor Ort nicht mit Charme und Ausstrahlung überzeugen können, ist das eigene Profil wichtig. Ich denke, jeder Studierende sollte sich die Frage stellen: Warum ich und kein anderer?

Vor allem online können Sie als selbstbewusster, überzeugender Typ weniger punkten. Das Verhalten im Raum, der Händedruck, Gestik und Mimik – das alles wirkt online weniger als offline. Daher würde ich jedem Bewerber empfehlen sich ausführlich mit sich zu beschäftigen. Was macht mich aus? Vielleicht ist man als Trainer im Sportverein aktiv, was zeigt, dass man eigenverantwortlich arbeiten kann und gleichzeitig auch Verantwortung für andere übernehmen kann. Das ist bei einer Bewerbung als Teamleiter bestimmt von Vorteil.

Alles in allem würde ich empfehlen: Profil schleifen + Persönlichkeit herausstellen = Personaler begeistern! Je mehr ein Bewerber positiv auffällt, desto besser. Schließlich schauen sich Personaler häufig eine hohe Anzahl an Bewerbungen an. Wenn da jede Bewerbung mit den gleichen Floskeln gefüllt ist, wird es schnell eintönig. Eine überzeugende Mischung aus einem abgeschlossenem Studium und Individualität ist perfekt.

 

Vielen Dank Patrycja!

 

Hier gehts zum digitalen U-Tag